Übertragung des Kinderfreibetrags und des BEA-Freibetrags

Dabei ist zu beachten: Bei minderjährigen Kindern kommt eine Übertragung des BEA-Freibetrags grundsätzlich nur auf den Elternteil in Betracht, in dessen Wohnung das Kind gemeldet ist.6 Der andere Elternteil (bei dem das Kind nicht gemeldet ist) kann aber der Übertragung widersprechen, wenn er Kinderbetreuungskosten (z. B. in Form von Kindergartengebühren) getragen oder das Kind in einem nicht unwesentlichen Umfang betreut hat (auch ohne Unterhalt gezahlt zu haben). Hierzu reicht es allerdings nicht aus, wenn der Elternteil lediglich einen kurzzeitigen, anlassbezogenen Kontakt (z. B. zum Geburtstag oder zu Feiertagen) unterhält.

Eine Betreuung in einem nicht unwesentlichen Umfang – und damit der Anspruch auf den BEA-Freibetrag – setzt vielmehr einen fortdauernden und nachhaltigen Kontakt zu dem Kind voraus. Hiervon ist typischerweise auszugehen, wenn z. B. der regelmäßige Umgang an Wochenenden und in den Ferien durch eine gerichtliche oder außergerichtliche Vereinbarung zwischen den Eltern geregelt wird.7

1Lohnsteuer-Anmeldungen bzw. Umsatzsteuer-Voranmeldungen müssen bis zum Fälligkeitstag abgegeben werden, da sonst Verspätungszuschläge entstehen können.
2Für den abgelaufenen Monat.
3Für den abgelaufenen Monat; bei Dauerfristverlängerung für den vorletzten Monat.
4Vgl. R 32.13 Abs. 2 EStR.
5Diese bislang schon geltende Praxis ist jetzt gesetzlich geregelt worden (siehe § 32 Abs. 6 Satz 6 letzter Halbsatz EStG i. d. F. des Abzugsteuerentlastungsmodernisierungsgesetzes – BGBl 2021 I S. 1259).
6§ 32 Abs. 6 Satz 8 EStG.
7Siehe hierzu auch R 32.13 Abs. 4 Satz 3 ff. EStR. Zur Frage des zeitlichen Umfangs der Betreuung siehe z. B. BFH-Urteil vom 08.11.2017 III R 2/16 (BStBl 2018 II S. 266).
8Siehe FinMin Nordrhein-Westfalen vom 23.07.2021 – S 1915 – 6/48 – V A 3.
9Zu den weiteren Maßnahmen vgl. FinMin Nordrhein-Westfalen (Fußnote 8), Rz. 4.2 ff.
10Vgl. R 3.11 Abs. 2 LStR sowie FinMin Nordrhein-Westfalen (Fußnote 8), Rz. 4.4.1 ff.
11Siehe hierzu die Voraussetzungen in R 33.2 EStR und FinMin Nordrhein-Westfalen (Fußnote 8), Rz. 4.5.
12§ 23 Abs. 1 Nr. 1 sowie Abs. 3 Satz 7 und 8 EStG.
13Siehe hierzu § 23 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG.
14BFH-Urteil vom 01.03.2021 IX R 27/19.
15Vgl. BMF-Schreiben vom 05.10.2000 – IV C 3 – S 2256 – 263/00 (BStBl 2000 I S. 1383), Rz. 21.
16Siehe hierzu § 10 Abs. 1 Nr. 3 EStG.
17§ 53 Sozialgesetzbuch V.
18Vgl. BMF-Schreiben vom 24.05.2017 – IV C 3 – S 2221/16/ 10001 (BStBl 2017 I S. 820), Rz. 87 ff.
19§ 65a Sozialgesetzbuch V.
20Vgl. BFH-Urteil vom 06.05.2020 X R 16/18.
21BFH-Urteil vom 16.12.2020 X R 31/19.
22BFH-Urteil vom 25.05.2000 VI R 195/98 (BStBl 2000 II S. 690).
23BMF-Schreiben vom 28.05.1996 – IV B 6 – S 2334 – 173/96 (BStBl 1996 I S. 654).
24BFH-Urteil vom 19.04.2021 VI R 43/18.
25Siehe § 18g UStG.
26Siehe dazu Abschn. 18g.1 Abs. 4 und 5 UStAE.
27Siehe Abschn. 18g.1 Abs. 6 UStAE siehe hierzu auch die Präferenzliste der EU-Mitgliedstaaten unter www.bzst.de. Suche nach „Präferenzliste EU-Staaten“.
28Siehe Abschn. 18g.1 Abs. 3 UStAE.