Verlustausgleichsverbot bei Termingeschäften verfassungswidrig?

Einkünfte aus Termingeschäften oder aus der Veräußerung eines als Termingeschäft ausgestalteten Finanz­instruments gehören zu den Einkünften aus Kapitalvermögen (vgl. § 20 Abs. 2 Nr. 3 EStG). Werden allerdings entsprechende Verluste erzielt, sind diese nur sehr eingeschränkt mit anderen Einkünften ausgleichsfähig (§ 20 Abs. 6 Satz 5 EStG). Eine Verrechnung ist nur mit Überschüssen aus anderen Termingeschäften, aus der Veräußerung eines als Termingeschäft ausgestalteten Finanzinstruments oder mit Überschüssen aus Still­halteprämien (§ 20 Abs. 1 Nr. 11 EStG) möglich; dabei ist der Ausgleich auf 20.000 Euro beschränkt. Nicht ausgeglichene Verluste können vorgetragen, aber in Folgejahren auch nur bis maximal 20.000 Euro mit ent­sprechenden positiven Einkünften verrechnet werden. Darüber hinaus sind Überschüsse aus Termingeschäften auch nur eingeschränkt mit anderen Verlusten aus Kapitalvermögen verrechenbar.

Der Bundesfinanzhof9 hält diese Einschränkungen in einem vorläufigen Verfahren eventuell für verfassungs­widrig und hat Aussetzung der Vollziehung gewährt, zudem ist noch ein weiteres Verfahren10 in der Haupt­sache anhängig. Entsprechende Fälle sollten daher offengehalten werden. Die endgültige Entscheidung des Gerichts bleibt abzuwarten.

1Lohnsteuer-Anmeldungen bzw. Umsatzsteuer-

1Lohnsteuer-Anmeldungen bzw. Umsatzsteuer-Voranmeldungen müssen bis zum Fälligkeitstag abgegeben werden, da sonst Verspätungs-zuschläge entstehen können.
2Für den abgelaufenen Monat. Falls vierteljährlich gezahlt wird, für das abgelaufene Kalendervierteljahr.
3Die Schonfrist endet am 14.10., weil der 13.10. ein Sonntag ist.
4Für den abgelaufenen Monat; bei Dauerfristverlängerung für den vorletzten Monat. Falls vierteljährlich ohne Dauerfristverlängerung gezahlt wird, für das abgelaufene Kalendervierteljahr.
5Die Grenze für Geschenke von 35 Euro wurde zum 01.01.2024 durch Art. 2 Wachstumschancengesetz angehoben.
6BFH-Beschluss vom 27.03.2007 I B 125/06 (BFH/NV 2007 S. 1305).
7Hessisches FG vom 13.10.2022 10 K 1672/19 (EFG 2024 S. 1290).
8Az. des BFH: VIII R 6/24.
9BFH-Beschluss vom 07.06.2024 VIII B 113/23 (AdV).
10Az. des BFH: VIII R 11/24, Vorinstanz: FG Baden-Württemberg vom 29.04.2024 10 K 1091/23.
11BFH-Urteil vom 17.03.2020 III R 9/19 (BFH/NV 2021 S. 4).
12Vgl. FG Baden-Württemberg vom 10.06.2015 13 K 4131/13.
13BFH-Urteil vom 09.02.2012 III R 15/09 (BStBl 2012 II S. 739).
14FG Münster vom 18.04.2024 8 K 1319/21 Kg.
15Siehe R 19.3 Abs. 2 Nr. 3 LStR.
16Vgl. R 19.3 Abs. 2 Nr. 4 LStR.
17Niedersächsisches FG vom 23.04.2024 8 K 66/22.
18BFH-Urteil vom 28.01.2003 VI R 48/99 (BStBl 2003 II S. 724).
19Sächsisches FG vom 24.01.2024 2 K 936/23 (EFG 2024 S. 1394); vgl. auch FG München vom 14.02.1995 16 K 2261/94 (EFG 1995 S. 722) und FG Düsseldorf vom 13.11.2017 15 K 3228/16 (EFG 2018 S. 567); alle Entscheidungen sind rechtskräftig.
20Zur steuerlichen Behandlung von Influencern siehe FinMin Schleswig-Holstein vom 02.07.2024 – VI 3010 – S 2240-190.
21Zur steuerlichen Behandlung von Influencern siehe FinMin Schleswig-Holstein vom 02.07.2024 – VI 3010 – S 2240-190.
22BFH-Urteil vom 21.09.2009 GrS 1/06 (BStBl 2010 II S. 672).
23Niedersächsisches FG vom 13.11.2023 3 K 11195/21 (EFG 2024 S. 759); FG Köln vom 22.09.2021 12 K 1016/19 (EFG 2024 S. 1014); siehe auch Informationsbrief Juni 2024 Nr. 4.
24Zur Berücksichtigung der zumutbaren Belastung siehe § 33 Abs. 3 EStG.
25Vgl. BFH-Urteil vom 02.09.2010 VI R 11/09 (BStBl 2011 II S. 119).
26Vgl. BFH-Urteile vom 17.05.2017 VI R 34/15 (BStBl 2018 II S. 344) und vom 05.10.2017 VI R 47/15 (BStBl 2018 II S. 350); siehe auch Informationsbrief Juli 2024 Nr. 6.
27FG Münster vom 25.06.2024 14 K 1085/23 E.
28Vgl. zuletzt BFH-Urteil vom 10.03.2015 VI R 60/11 (BStBl 2015 II S. 695).